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Eine Fahrt ins Memelland
Eine Fahrt ins Memelland, östlich der Nehrung, ist einfach ein „Muss“. Der Ausflug in das Memeldelta dauert ca. 3 Stunden.
Thomas Mann Haus bzw. Museum
Der Literaturnobelpreisträger besuchte 1929 mit der Familie im Sommer die Kurische Nehrung. Er war so begeistert, dass er sich in Nida auf dem sog. "Schwiegermutterberg" ein Sommerhaus bauen ließ. Direkt am Haff mit einer herrlichen Aussicht.
Thomas Mann verbrachte hier bis 1932 drei herrliche Sommer, bevor er Nazi Deutschland den Rücken kehrte. Das Haus drohte zu verfallen, wurde dann aber restauriert. Heute ist es Museum mit vielen Bildern, Zeitungsausschnitten, Photos etc. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass es sich hier im Sommer gut leben ließ.
Thomas Mann schrieb hier an seinem Buch "Joseph und seine Brüder". Für 2 Litas Eintritt(1 Euro war letztes Jahr) ist man dabei. Sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.
Hermann Blode Museum
Und noch mehr Kultur. Im Hotel Nidos Smilte, das ehemalige "Hermann Blode Gästehaus", ein weiterer kleiner museumsähnlicher Ausstellungsraum. Hermann Blode, in den 20/30-iger Jahren der große Künstlersponsor und Gastwirt, in dessen Haus sich das ganze Jahr über Künstler und Prominente aus ganz Europa einfanden.
Die Maler Beckmann und Corinth, Schauspieler wie Rühmann, der Psychoanalytiker Siegmund Freud, um nur einige Namen zu nennen. Vor allem viele Maler fanden sich ein, um hier direkt am Haff das ganze Repertoire von phantastischen Motiven umzusetzen.
Auch hier viele alte Photos, Dokumente, halt Zeitgeschichte. Wer sich für so was interessiert, der sollte auch hier unbedingt hin. Eintritt über die Rezeption (2 Litas).
Ausflug mit dem Fahrrad
Ausflüge mit dem Fahrrad werden immer zu einem Erlebnis.
Im Gegensatz zum russischen Teil der Nehrung finden Fahrradfahrer im litauischen Teil sehr gute Bedingungen vor. Von Nida führt ein Radweg entlang der Haffküste bis Pervalka (Perwelk).
Wo sich in Nida nach dem Thomas-Mann-Haus die Hauptstrasse nach links wendet, biegt man nach rechts und folgt dann dem gut ausgebauten, für Autos verbotenen Weg. Zunächst führt die Route durch den Ortsteil Purvyne (Purwin) am kleinen Flugplatz von Nida vorbei und dann weiter geradeaus durch den Nehrungswald. Der Flugplatz stammt noch aus der Sowjetära, als die litauische Nehrung zum großen Erholungsgebiet für die Werktätigen ausgebaut werden sollte. Hier ragt der Bullwiksche Haken ins Haff, die heute mit 3,6 Kilometern breiteste Stelle der Nehrung.
Weiter Richtung Preila führt der Weg unterhalb des Vecekrugo kalnas (Wetzekrugberg) vorbei. Mit 67 Metern ist er die höchste Erhebung auf der Nehrung überhaupt. Diese Düne ist inzwischen bewaldet und steht etwas vom Ufer zurückgesetzt. Von Nordosten führt ein Fußpfad auf den Berg.
Preila ist die jüngste und die kleinste Siedlung auf der Nehrung, erst 1845 von Fischern des kurz vorher untergegangen Neegeln gegründet. Viele alte unter Denkmalschutz stehende Fischerhäuser sind noch erhalten.
Hinter Preila liegt der Ziegenhaken (Ožku ragas). In nur 50 Jahren, zwischen 1860 und 1910, wuchs diese Landzunge ins Haff hinein. Weiter nach Norden überragt der Karvaižiu kalnas (Karwaitenische Berg) mit 59 Meter Höhe den Nehrungswald. An seinem Fuß befand sich das 1797 untergegangene Karwaiten, das hier seit 1597 bestand. Schon 1740 galt der Ort als vom Sand stark gefährdet, die Jahre danach hielten überwiegende Ostwinde die Dünen vom Wandern ab, so dass man sich 1749 sogar zum Neubau einer Kirche entschloss. Doch in den 15 Jahren nach 1760 rückte die Düne fast 40 Meter auf Karwaiten vor. Um 1785 begannen die ersten Bewohner den Ort zu verlassen, 1791 wurde die Kirche geschlossen, 1797 auch die Schule. Der Radwanderweg führt unterhalb des Karwaitenischen Bergs an einer Stelle vorbei, wo eine Gedenktafel an das untergegangene Karwaiten erinnert.
Hinter den Karwaitener Sümpfen steigt der Weg etwas an und führt unterhalb des Skirbsto Kalnas (Kirbsteberg) an der alten Perwelker Försterei vorbei, mitten nach Pervalka (Perwelk) hinein. Perwelk wurde wie Preil zu Beginn der 1840-er Jahre von ehemaligen Bewohnern des fünf Kilometer weiter nördlich gelegenen Dorfes Neegeln gegründet, das von der Düne zugeschüttet worden war. Bis 1945 galt es als das ärmste aller Nehrungsdörfer. Heute ist Pervalka im Gegensatz zu dem stillen Preil ein geschäftiges kleines Touristenzentrum. Hier endet derzeit der offizielle Radweg aus Nida; es bietet sich jedoch an, bis zum nördlichen Ortsrand zu fahren, dem „Pferdehaken", wo einst die Ordensritter ihre großen Pferdeweiden hatten. Einen ungewöhnlichen Anblick bietet der kleine Leuchtturm: Er befindet sich etwa hundert Meter vor der Haffküste im Wasser.
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Der alte Friedhof und die Kirche
Die Kirche aus dem Jahre 1889 dient nach Jahren der Benutzung als Nehrungsmuseum wieder dem evangelischen Gottesdienst.
Von besonderem Zauber ist der Friedhof. Viele Gräber aus deutscher Zeit sind noch vorhanden, besonders anrührend sind die sogenannten Totenbretter, wie man sie überall auf memelländischen Friedhöfen antrifft.
Diese Grabbretter gehören zur kurischen Tradition. Bei den Kuren symbolisierte die Kröte das leben nach dem Tode, daher sind die Bretter teils in Krötenform ausgeführt.
Ursprünglich wurden diese Bretter bei der Beerdigung dem Sarg vorangetragen, und dann gleichsam als Grabstein mit in die Erde eingelassen. Besuchenswert ist auch der alte Försterfriedhof außerhalb an der Nehrungsstraße. Hier liegt Georg David Kuvert begraben, Franz Ephas Amtskollege in Nidden.
Leuchtturm
Ein Besuch des Leuchtturms von Nidden auf dem Urbo Kalnas lohnt sich: Von ihm hat man eine beeindruckende Rundsicht auf Haff und Dünen.
Der Turm ist normalerweise verschlossen, doch findet sich meist ein Wächter, der gegen ein kleines Trinkgeld gerne aufschließt.
Auch ist die Besteigung des benachbarten Angu Kalnas ist wegen des guten Rundblickes lohnend.